PPC: Booten eines PowerMacs mit yaboot

Supportdatenbank (olh_ppc_yaboot)
Bezieht sich auf

SuSE Linux PowerPC: Version 6.4

Anliegen:

Sie haben einen "bunten" Apple Macintosh (keinen beige farbenen oder PowerBook!) und möchten Linux ohne Umweg über das MacOS direkt aus der OpenFirmware booten. Dieser Artikel beschreibt die genaue Vorgehensweise.

Vorgehen:

Beginnend mit dem iMac hat Apple das früher fest eingebaute MacOS-ROM auf die Festplatte ausgelagert. Das erleichtert Systemupdates und beschleunigt den Zugriff auf die ROM Funktionen.

Dieses Feature macht man sich zu Nutze um den Linux Bootloader yaboot anstelle des MacOS Roms zu laden. Um Ihnen beim Systemstart die Wahl zwischen MacOS und Linux zu lassen gibt es das Script os-chooser.

Auf diesen Rechnern funktioniert yaboot:
grundsätzlich auf allen "Newworld" Rechnern
- G3 B&W
- iMac
- G4
- iBook
- PowerBook Firewire

Das PowerBook Typ Lombard (bronze Keyboard) gehört auch in diese Kategorie. Allerdings kann der Grafikchip im Moment nicht korrekt initialisiert werden, deshalb sollten Sie BootX verwenden.

Installation von yaboot:

Sie benoetigen eine extra Linux Boot Partition im HFS Format (nicht HFS+), diese sollte ca. 32MB gross sein.

Kopieren Sie den Ordner "suseboot" von der ersten CD auf diese Partition. Es sollten folgende Dateien vorhanden sein:

yaboot
vmlinux
ramdisk.image.gz
Finder
System
yaboot.conf
os-chooser (optional, wenn Sie dual-boot benoetigen)
Der Ordner muss mit dem Icon eines System Ordners erscheinen. Ist dies nicht sofort der Fall so gehen Sie bitte wie folgt vor:
- Öffnen Sie den Ordner "suseboot"
- ziehen Sie die Datei "Finder" auf den Schreibtisch
- schliessen Sie das Fenster des Ordners "suseboot"
- ziehen Sie die Datei "Finder" vom Schreibtisch auf das Icon des geschlossenen Ordners "suseboot"
Jetzt sollte das Icon eines System Ordners erscheinen.

Öffnen Sie mit SimpleText die Datei yaboot.conf und passen Sie diese entsprechend an. Eine Beispiel Konfiguration koennte so aussehen:


default = linux
timeout = 200

image = vmlinux
     label = linux
     append = ""
     root = /dev/

image = vmlinux
     label = install
     append = ""
     initrd = ramdisk.image.gz
     root = /dev/fd0

# your own kernel on the linux side, could look like this
#image = ultra0:11,/boot/vmlinux
#     label = vmlinux
#     append = ""
#     root = /dev/hda11
#

In unserer Version von yaboot wird der Kernel vmlinux und die Ramdisk im selben Ordner wie yaboot selbst gesucht wenn kein absoluter Pfad angegeben wird.

Die Datei os-chooser laesst Ihnen beim Startton die Wahl zwischen Linux und MacOS. Wenn Sie die Leertaste gedrueckt halten so wird die erste " Booting .. " Zeile abgearbeitet, wird keine Taste gedrueckt so wird die zweite Zeile abgearbeitet und die entsprechende bootbare Datei geladen.

<CHRP-BOOT>
<COMPATIBLE>
iMac,1 PowerMac1,1 PowerBook1,1 PowerMac2,1 PowerMac3,1 PowerBook2,1 PowerBook3,1
</COMPATIBLE>
<DESCRIPTION>
Linux/PPC Yaboot bootloader
</DESCRIPTION>
<BOOT-SCRIPT>
" get-key-map" " keyboard" open-dev $call-method
dup 20 dump
5 + c@ 08 = if
" Booting MacOS ..." cr " boot ultra0:6,\\:tbxi" eval
else
" Booting Yaboot ..." cr " boot ultra0:7,\\yaboot" eval
then
</BOOT-SCRIPT>
</CHRP-BOOT>
Wichtig is der Teil
 ultra0:7,\\yaboot
Dieser lädt von der ersten IDE Festplatte auf der Partition 7 die Datei yaboot aus dem aktiven Systemordner.
Diese Zeile müssen Sie natürlich an Ihre Gegebenheiten anpassen.

Im Ordner tools im suseboot Ordner befinden sich 2 AppleScript Programme. Diese stellen den richtigen Type und Creator fuer die benoetigten Dateien ein.

"mark os-chooser bootable" setzt den richtigen Filetype fuer einige Dateien.
"mark yaboot bootable" markiert yaboot selbst als bootbar, beachten Sie das jetzt immer Linux gebootet wird!

Wenn Sie alle Dateien richtig konfiguriert haben so wählen Sie im Kontrollfeld Start Volume die Linux Bootpartition aus damit in Zukunft yaboot (oder os-chooser) geladen wird.

Nach einem Neustart haben Sie dann die Wahl zwischen MacOS und Linux in dem Sie die Leertaste gedrückt halten.

Installation auf SCSI-only Rechnern:

Etwas schwieriger ist die Verwendung von SCSI Platten weil es fuer diese keine Device-Aliase wie ultra0 oder hd gibt. In diesem Fall muessen Sie den OpenFirmware Device-Pfad von der Linux-Seite bestimmen oder Sie verwenden das MacOS Tool "System Disk" welches Sie von ftp.apple.com herunterladen koennen (617 KB).

ftp://ftp.apple.com/developer/macosxserver/utilities/SystemDisk2.3.1.smi.bin

Wir können dies aus Lizenzgründen nicht mitliefern.

Sie können auch nur von SCSI Controllern booten die von der OpenFirmware expliziet unterstützt werden. Der Adaptec 2906 ist z.B. nicht bootbar.

- Stellen Sie sicher das Sie die Dateien wie oben beschrieben im Ordner suseboot plaziert haben.
- starten Sie das Script "mark yaboot bootable" im Ordner tools
- wählen Sie im Kontrollfeld Startvolume die Partition als Startvolume welche den Ordner suseboot enthält
- booten Sie den Rechner von der 1. CD und installieren Sie Linux
- loggen Sie sich nach der Installation als Benutzer root ein
- mounten Sie die 1. CD-Rom mit dem Kommando "mount /cdrom" (um CD-Roms auszuwerfen verwenden Sie das Kommando "eject")
- starten Sie das Script "generate_os_chooser.sh" mit der MacOS und der Linux-Boot Partition als Parameter:

/cdrom/generate_os_chooser Linux-Boot-Partition MacOS-Partition Boot-Folder
zum Beispiel (passen Sie das an Ihre Gegebenheiten an!)
/cdrom/generate_os_chooser.sh /dev/sda8 /dev/sda7 suseboot
Dabei wird die Datei os-chooser passend generiert. Weiterhin wird in der Datei yaboot.conf das Label "linux" als aktiv gekennzeichnet und die aktuelle Root Partition eingetragen.
Stichwörter: PPC, OPENFIRMWARE, YABOOT, APPLE, MAC, POWERPC

Kategorien: Power PC

SDB-olh_ppc_yaboot, Copyright SuSE Linux AG, Nürnberg, Germany - Version: 06. Jan 2000
SuSE Linux AG - Zuletzt generiert: 28. Aug 2000 von olh (sdb_gen 1.40.0)